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PLOVDIV - TAUSENDJÄHRIGE SCHÖNE AUF DREI HÜGELN

Plovdiv breitet sich im westlichen Teil der Oberthrakischen Tiefebene, an beiden Seiten der Mariza, dem längsten bulgarischen Fluss, auf 6 Sienithügeln aus.  Plovdiv ist nach Sofia - Fläche, Einwohnerzahl /etwa 340 000 Einw./ und Bedeutung - die zweitgrösste Stadt Bulgariens mit reicher und bewegter kulturgeschichtlicher Vergangenheit.
Plovdiv ist eine der ältesten Siedlungen auf der Balkanhalbinsel. Bereits seit der Jungsteinzeit ist das Gebiet ständig besiedelt. Im 1.Jt. vor Chr. gründeten die Thraker um die drei östlichen Hügel - Dshambaz Tepe, Taxim Tepe und Nebet Tepe, die eine natürliche Festung darstellten, die Siedlung EUMOLPIAS. Die Stadt wurde 342v.Chr. von Pfilipp II von Mazedonien erobert, in PHILIPPOPOLIS umbenannt und zur Festung umgebaut. Später (3.-1.Hh.v.Chr. ) hiess die Stadt PULPUDEVA und war den ununterbrochenen Angriffen der Kelten ausgesetzt. Im 1.Jh. gehörte die Stadt zum Römischen Reich und entwickelte sich rasch zum wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Mittelpunkt der Provinz Thrakien. Wegen der Lage auf den drei Hügeln nannten sie die Römer TRIMONTIUM.
Nach dem Zerfall des römisschen Reichs gehörte die Stadt nach 395 zu seinem öslichen Teil, zu Byzanz. Die Goten und Hunnen zerstörten sie in den folgenden zwei Jahrhunderten mehrmals. Von Kaiser Justinian wurde die Stadt wieder aufgebaut und zur strategischen Festung an der Nordgrenze von Byzanz gemacht.

Plovdiv - der Osteingang
Als sich im 6Jh. hier Slawen ansiedelten, nannten sie die Stadt PULDIN /von Pulpudeva/. 815 schloss Khan Krum den Ort in die Grenzen Bulgariens ein. Ttrotzdem wechselte Plovdiv in den folgenden Jahren durch Eroberungen mehrmals seine Zugehörigkeit  zu Byzanz oder Bulgarien. Im Jahre 1018 fiel Philippopolis wieder unter die Herrsschaft von Byzanz. In der Zeit der Kreuzzüge wurde die Stadt im 11. und 12.Jh. mehrmals verwüstet. Zwischen dem Jahr 1204, nachdem der bulgarische König Kalojan die Stadt befreit hatte, und dem Jahr 1364, als die Türken sie eroberten, kann angenommen werden, dass sie ELFMAL den Besitzer wechselte: wenige Städte waren so heftig von Bulgaren und Byzantinern umstritten.
1364 eroberten die Osmanen die Stadt und gaben ihr den Namen FILIBE. Es setzte ein allgemeiner Verfall ein, da sie ihre strategische Bedeutung verloren hatte.
Erst in der Zeit der Wiedergeburt ( 18./19.Jh.) konnte Plovdiv seine alten Positionen als grosses Wirtschafts- und Kulturzentrum zurückgewinnen. Handwerker und Kaufleute kamen zu Wohlstand, ein verändertes nationales Bewusstsein wurde deutlich. Man investierte in schöne Bürgerhäuser und öffentliche Gebäude, die noch heute in der Altstadt erhalten sind. 
Die Stadt wurde am 17.Januar 1878 von den Soladaten unter General Gurko befreit. Zu der Zeit war Plovdiv die grösste Stadt Bulgariens. Nach den Bestimmungen des Berliner Friedens (1878) wurde Plovdiv Hauptstadt der Provinz Ostrumelien. Am 6. September 1885 wurde in Plovdiv die Vereinigung des Fürstentums Bulgarien mit Ostrumelien verkündet und Plovdiv wurde endlich eine bulgarische Stadt.

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