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WARNA - GESCHICHTE UND SEHENSWÜRDIGKEITEN

WARNA ist mit über 320000 Einwohner die drittgrösste Stadt Bulgariens und liegt 470km nordöstlich von der Hauptstadt Sofia entfernt.
Auf dem Wasserweg ist Warna mit allen Siedlungen an der bulgarischen Schwarzmeerküste verbunden, ausserdem mit Rumänien, Russland, der Türkei und anderen Küstenländern.

Die ausgezeichneten Natur und Klimabedingungen zogen bereits gegen Ende der Altsteinzeit Menschen hierher. Überreste aus jener Zeit sind in einer Höhle beim Dorf Beloslav  und in der Gegend Pobitite Kamani entdeckt. Von besonderem Interesse ist die HALKOLITIKUMNEKROPOLE (3Jt.v.Chr.), wo das älteste verarbeitete Gold der Welt freigelegt wurde. Aus der Bronzezeit stammen Überreste von zwölf thrakischen Pfahlsiedlungen. An deren Stelle wurde im 6Jh.v.Chr. die von Griechen aus Milet ODESSOS (Stadt am Wasser) gegründet. Bald darauf wurde eine der blühesten griechischen Kolonien an der westlichen Schwarzmeerküste. Odessos hatte das gleiche Schicksaal wie alle anderen Städte in jener Zeit. Es wurde nacheinander von Thrakern, Römern und Byzantinern beherrscht. Ende des 6Jh. siedelten sich in der Umgebung von Odessos die Slawen an, die der Stadt den Namen WARNA gaben (wran bedeutet schwarz). In der zweiten Hälfte des 8Jh. wurde die Stadt dann von den Bulgaren erobert und entwickelte sich zu einem bedeutenden Hafen.
Unter Ivan Assen II. (12./13.Jh.) erlebte Varna einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung. Es war ein reges Handelszentrum, dessen Handelsbeziehungen bis nach Konstantinopel, Genua, Venedig und Dubrovnik (Ragusa) reichten.
Während der osmanischen Fremdherrschaft machten starke Befestigungsanlagen die Stadt fast uneinnehmbar. Ein 1444 vom polnischen König Wladislaw III. organisierter Kreuzzug scheiterte kurz vor Varna. Der junge König fiel im Kampf, später erhielt er den Beinamen Warnentschik.
Handelspolitisch blieb die Stadt in osmanischer Zeit von grosser Bedeutung. In der 30er und 40er Jahren des 19.Jh. setzte ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung ein. Er äusserte sich unter anderem in einer regen Bautätigkeit. Konsulate fast aller europäischen Staaten wurden eröffnet. Die erste Eisenbahnlinie im osmanischen Reich verband Varna mit Russe und damit mit Westeuropa. 
Heute ist Warna nicht nur ein weltweit bekanntes Seebad, wie ein Amphitheater auf mehreren Terrassen gelegen, sondern auch ein Zentrum für Kulturveranstaltungen mit internationalem Rang. Jedes Jahr im Juni/Juli wird das internationale Musikfestival "Varnaer Sommer" veranstaltet, auf dem bulgarische und ausländische Opern-, Ballett-, Sinfonie- und Kammermusikensembles ihre Kunst zeigen. Alle zwei Jahre findet in Warna auch ein internationaler Chorwettbewerb statt. Seit 1979 ist Warna Gastgeber der ersten Interantionalen Biennale der Graphik. Und 2012 feierte das internationale Filmfestival "Liebe ist ein Wahnsinn" seine 20. Jubileum.

Was ist sehenswert in Warna?
Einen Spaziergang im Meeresgarten, dem grössten Park der Stadt, auf dessen Fläche (30 ha) 50 Arten Bäume und Ziersträucheer wachsen, kann man mit einem Besuch mit Delphinarium verbinden. Bei einer lustigen Delphinshow können dort besonders Kinder grossen Spass erleben. Des weiteren laden ein Naturkundemuseum und ein Aquarium zum Besuch ein. In den Aquarien schwimmen Salz- und Süsswasserfische bis hin zu Tropenfischen, man erzählt Auskunft über Entstehung und Besonderheiten des Schwarzen Meeres.
Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit der Stadt sind  ohne Zweifel die eine Fläche von 7000qm einenehmenden Thermen, öffentliche Bäder aus römischer Zeit, die vom 2. bis zum 4.Jh. benutzt wurden.
Wenige Meter entfernt beginnt die Fussgängerzone mit ihren Geschäften, Cafes und Restaurants. Einige schöne Gebäude sind hier erhalten geblieben. Vorbei an dem Volkstheater in barockem Stil und einem alten Uhrturm von 1880 erreicht man die von 1880 bis 1886 errichtete Kathedrale der Stadt, eine dreischiffige Kuppelkirche in neobyzantinisch-neoromanischem Stil.
Da in jedem Menschen, der gerne reist, ein Archäologe "versteckt" ist, könnte man den Gästen von Varna seine Museen empfehlen, vor allem das Archäologische Museum. Es ist eines der ältesten Mussen in Bulgarien. 1942 besass es 20000 alte Münzen und rund 9000 Ausstellungsstücke. Zur Zeit beherbergt es 10000 Exponate, die in einigen Abteilungen eingerichtet sind. Beachtenswerte Funde aus der Vor- und Frühgeschichte sind ausgestellt, sowie Gegenstände aus frühbyzantinischer und mittelalterlicher Zeit. Hier kann man die einzigartigen Goldfunde der Halkolithischen Nekropole bewundern.
Das Volkskundemuseum in Warna ist in einem gut erhaltenen Haus aus dem 19.Jh. untergebracht. Es führt in die regionale Kultur und Lebensweise der Bevölkerung aus der bulgarischer Wiedergeburtsepoche ein und verfügt über zahlreiche Exponate von Volkstrachten und Arbeitsinstrumenten. Die originale Zimmereinrichtung veranschaulicht die Wohsituation dieser Zeit.



DAS BALKANGEBIRGE

Das Balkangebirge erstreckt sich vom Timok, einem Nebenfluss der Donau an der serbischen Grenze im Westen bis zum Kap Emine im Osten und ist knapp 660km lang. Es teilt Bulgarien in zwei fast gleiche Teile und ist eine wichtige Klimascheide, die Südbulgarien vor den kalten Luftmassen im Norden schützt. 
Die Südhänge sind steil und die Nordhänge fallen allmählig stufenförmig ab. Am höchsten ist der mittlere Teil des Gebirges mit dem Botev-Berg /2376m/. Nur in einer Stelle ist es tief angeschnitten, und zwar dort, wo sich der Iskar seinen Weg bahnt und den Iskardurchbruch bildet.
Das Gebirge hat zahlreiche Gebirgspässe, so dass die Höhe kein Hindernis für die Verbindung zwischen Nord- und Südbulgarien ist. Am bedeutendsten ist der Schipkapass, bekannt aus der Geschichte als Höhepunkt des heldenhaften Kampfes de Bulgaren gegen die osmanischen 
Unterdrücker. 

Das Balkangebirge ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Schon die Thraker haben hier gelebt. Dann haben die Römer zu beiden Seiten des Gebirges Festungen, Städte und Strassen gebaut. Für die Bulgaren wurde es bald zu einem festen Stützpunkt des Staates. An seinem Fusse entstanden die alten bulgarischen Hauptstädte Preslav und Tarnovo. 
  • Die Römer nannten es "Aemon", "Haemus", die Slawen - "Matorni gori", die Türken - Balkan, d.h. bewaldete Gebirgskette. Der heutige Name Stara planina tauchte im 16Jh. auf und bedeutet Altes Gebirge
 In den höheren Lagen wird vorwiegend Schafzucht und in den Laubwäldern Forstwirtschaft betrieben. In den fruchtbaren Tälern herrscht Ackerbau vor. Außerdem befinden sich in der Region bedeutende Steinkohlevorkommen.
Für das Balkangebirge ist hauptsächlich der Laubwald typisch.
Interessante wilde Tiere kommen hier vor, darunter Füchse, Hirsche, Rehe und Bären. 
Im Balkangebirge entspringen viele Flüsse. Die einen münden in die Donau, andere ins Schwarze Meer und wieder andere in die Mariza. Hauptsächlich besteht das Gebirge aus Kalkstein. An manchen Stellen haben sich wunderschöne Höhlen gebildet, auch Tropfsteinhöhlen und mancherorts entspringen Karstquellen. 
Im Schosse des Balkangebirges liegen malerische Dörfer und Städtchen mit origineller Architektur aus der Wiedergeburtszeit, also aus dem 18./19Jh. Die bewaldeten Abhänge des Gebirges fügen sich malerisch in die Silhouetten dieser Städte ein, im Winter sind sie ein riesiger weisser Hintergrund, und im Sommer strahlen sie Kühle aus, die zahlreiche Urlauber anzieht. 

 

DAS RILA-KLOSTER

Das Rila-Kloster liegt mitten im Rilagebirge, nach dem es benannt ist, 1147m ü.d.M., 120km südwestlich von der Hauptstadt Sofia.
Es ist das Nationalheiligtum der Bulgaren, das grossartigste Denkmal aus der Wiedergeburtszeit.
Das Rila-Kloster ist im Jahre 1983 in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbes aufgenommen.

   Das Entstehen des Klosters ist mit dem Namen und Leben des Einsiedlers Ivan von Rila (876-946) verbunden.

  • Während der Herrschaft des bulgarischen Zaren Peter (10Jh.) zog sich der Einsiedlermönch in die unzugänglichen Wälder des Rilagebirges zurück, nachdem er auch seinen Beinamen bekam. Er wollte nicht mehr dem sittlichen Verfall der offiziellen Kirche und dem oberflächlichen Hofleben zusehen. In seiner Höhle strebte er nach eigener geistlicher Vervollkommnung. Allein in der Wildnis, erreichte er bald mit Gottes Hilfe die ersehnte Erleuchtung und wurde durch seine Wundertaten weit über die Grenzen des Landes als Ivan Rilski bekannt. Mönche aus fremden Gebieten strömten zu ihm und schufen um 931 die Grundlage für eine Klostergemeinschaft. So entstand in der Nähe seiner Einsiedelei /hier befindet sich noch heute das Grab des Heiligen/ ein Kloster, dessen Abt Ivan Rilski wurde. Und so begann die tausenjährige Geschichte dieses Gotteshauses, das die bewegten Ereignisse Bulgariens teilte. 
 Ivan Rilski war einer der ersten bulgarischen Mönche, der heiliggesprochen wurde. Jahrhundertelang fanden die Gebeine des heiligen keine Ruhe. Sie wurden als kostbare Reliquien vom Rilagebirge nach Sredez /Sofia/ und Tarnovo, nach Russland, Serbien und Ungarn getragen. Seit 1469 werden sie wieder im Kloster aufbewahrt.

   Man vermutet, dass sich das Kloster ursprünglich 3km von seiner jetziger Stelle, in der Gegend "Belite Kilii" und bei der Kapelle "Hl. Lukas" befand. Im 14Jh. liess der Feudalherr Chreljo Dragovol bestehende Klosterbauten befestigen. Der sogenannte Chreljo-Tutm aus dem Jahre 1335, der heute im Klosterhof steht, stellt das älteste erhalten gebliebene Zeugnis jener Epoche dar.
  Während der Zweiten Bulgarischen Reiches erfuhr das Kloster eine beständige Förderung und wurde - vor allem unter den Zaren Ivan Alexander und Ivan Schischman - mit Privilegien bedacht. In der Folgezeit war das Rila-Kloster Feudalherr zahlreicher Dörfer und Ländereien.
Zu dieser Zeit erreichte das Klöster eine vollkommene Blüte. Man bewahrte eine kostbare Urkunde aus dem Jahr 1378, welche die Unterschrift des Zaren Ivan Schischman trägt: dieses Dokument gab dem Kloster ausgedehnte Rechte und Grundbesitzt, so dass es eine echte Machtstellung im bulgarischen Königreich einnahm.
   Als die Osmanen ins Land zogen, konnte das Kloster noch eine Zeitlang seine Selbstständigkeit bewahren. Die Privilegien wurden von mehreren Sultanen bestätigt, zeitweise war das Kloster von Steuern befreit. Im 17. und 18. Jh.wurde es aber mehrmals überfallen und geplündert oder fiel Bränden zum Opfer. Ende des 18 Jh./ Angang des 19 Jh. setzte innerhalb und ausserhalb des Klosters eine rege Bautätigkeit ein. Mehrere in dieser Zeit erbaute oder restaurierte Kirchen und Nebenkloster in der unmittlebarer Umgebung weisen auf seine Bedeutung als Ziel von Pilgerfahrten hin.

  • Die heutige Gestalt des Klosters ist im Wesentlichen ein Werk des 19 Jh., als es sich erneut zu einem kulturellen und geistlichen Zentrum des Landes entwickelte. Nach einer katastrophalen Feuersbrunst 1833 auf Anregung von Neofit Rilski, einer der grossen Persönlichkeiten der bulgarischen Renaissance, und mit finanzieller Unterstützung aus allen Teilen des Landes rekonstruiert. Erstklassige Maler, Baumeister, Handwerker, Schmiede und Holzschnitzer verschiedener Schulen wirkten mit Begeisterung und Inspiration mit. Die glanzvolle Wiederherstellung des Rilaklosters wurde als nationale Aufgabe betrachtet.
Mit seinem 20m hohen Steinmauern sieht das Rilakloster von aussen wie eine Festung aus. Wenn man aber seinen Innenhof betritt, steht man da vor der faszinierenden Schönheit, Ruhe und Harmonie, die die Anlage als Ganzes verbreitet. Es bidet einen grossen Komplex von mehrstöckigen Gebäuden, die sich um einen quadratischen Hof gruppieren, auf dem das mächtige Katholikon (Hauptkirche), sichtbares Zentrum und künstlerischer Höhepunkt, und der alte Chreljo-Turm stehen. Die kleine Kirche von Chreljo wurde niedergerissen und durch jetzige imposante Kirche ersetzt. Die dreischiffige Kreuzkuppelbazilika ist durch seitliche Apsiden und Kapellen ergänzt, die dem Bau eine bewegte Struktur verleihen.
Die farbenprächtigen Wandmalereien im offenen Säulengang ziehen die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Zusammen mit den Fresken im Innenraum der Kirche werden ca. 1200 Szenen religiösen Inhalts erzählt. An ihrer Ausschmuckung beteiligten sich namhafte bulgarische Maler. Das waren die besten Meister ihrer Zeit, Vertreter der Kunstschulen von Samokov und Bansko, darunter Sachari Sograf, Stanislav Dospevski und Dimiter Molerov. Sie malten sowohl religiöse Szenen als auch weltliche Motive, wie z.B. Stifterporträts, die Auskunft für die damalige Zeit geben. Die Aussen- und Innenmauern der Kirche sind mit ländlichen Motiven aus der Umgebung oder aus der Bibel reich verziert.
Das Rilakloster ist eine Schatzkammer für Holzschnitzereien. Die Klosterkirche ist für die Schönheit ihrer Holzschnitzwerke berühmt, die von Holzschnitzmeistern der Kunstschulen von Samokov, Debar und Bansko ausgeführt wurden. Man bewundert den herrlichen Ikonostas mit 36 Figuren, an dem der Glanz der Vergoldung die feine Kleinarbeit der Künstler besonders hervorhebt. Beachtenswert sind die schönen Holzgeschnitzten Decken, die Treppengeländer, Säulen, Schränke, Türen, und Fenster. Ein einzigartiges Beispiel der Miniaturschnitzerei ist das hölzerne Kruzifix - mit 140 biblischen Szenen und 1500 reiskorngrossen Menschenfiguren. Dieses aussergewöhnliches Kruzifix ist ein Werk des Mönchs Rafail, an dem er 12 Jahre lang gearbeitet hat und danach, so die Überlieferung, erblindete.Es ist im Klostermuseum zu bewundern.
In der Kirche werden die Reliquien des Hl. Ivan von Rila und eine Ikone der Jungfrau Hodegertia au dem 12.Jh. aufbewarht. Hier befundet sich auch das Grab von Boris III., dem Letzten bulgarischen Zaren.
Sehenswert ist das Klostermuseum in den unterirdischen Gewölben, die früher als Wein- und Vorratskeller gedient haben. Es besitzt Manuskripte, kostbare Gold- und Silbergegenstände, Ikonen, eine Münzensammlung, Waffen, die Altarwand und der Erzbischofsthron der Chreljo-Kirche aus dem 14.Jh., Messgawänder sowie Urkunden und Verordnungen (Fermane), die von bulgarischen Zaren, aber auch von Sultanen, erlassen wurden.


DIE KIRCHEN VON NESSEBAR

  Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Nessebar gehören die alten Kirchen. Besonders interessant sind die mittelalterlichen Kirchengebäude, von den rund vierzig Kirchen sind gegenwärtig noch acht gänzlich erhalten. 

 


Die Pantokratorkirche aus dem 13./14.Jh. gehört zu den architektonisch schönsten Kirchen. Bemerkenswert ist das Mauerwerk - hier wechseln immer einige Reihen Quader und einige Reihen Backstein einander ab. Das ist typisch für die mittelalterlichen bulgarischen Kirchen.
Bemerkenswert ist auch der Schmuck an den Aussenmauern: ganz regelmässig folgt eine Blendnische mit grünen Keramiknäpfchen der anderen. Die Schmuckelemente oben an den seitlichen Absiden sind Hakenkreuze, ein prähistorisches Symbol der Sonne und des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse.

 
Die Kirche Johannes des Teufers ist älter als die Pantokratorkirche, wie man gleich am Mauerwerk erkennen kann. Es besteht aus Feldsteine.  Diese Kirche ist eine Kreuzkuppelkirche aus dem 10./11.Jh. Sie ist noch im Originalzustand, nur Dach und Kuppel sind zum Teil restauriert worden.
Eine interessante Freske ist die der heiligen Marina, der Beschutzerin der Seefahrer aus dem 16./17.Jh., mit der linken Hand zieht sie einen Teufel aus dem Meer und mit der rechten will sie ihm mit dem Hammer den Kopf zerschlagen.


 
Die Erlöserkirche stammt aus dem 17.Jh. Ihre Ärmlichkeit lässt den damaligen Einfluss der osmanischen Fremdherrschaft und der fremden Religion erkennen. Die Bulgaren waren nämlich zu jener Zeit rechtlos und durften keine prunkvollen Kirchen bauen.

 





 Die Kirche der Erzengel Gabriel und Michael ähnelt sich der Pantokratorkirche. Sie ist ebenfalls aus dem 13./14.Jh und hat auch Blendnischen als Schmuck an den Aussenmauern, im oberen Teil - interessante schachbrettartigen Ornamente.


Nur einpaar Meter davorne ist noch eine Kirche aus dem 13./14.Jh. Die Kirche der heiligen Paraskewa unterscheidet sich kaum von der benachbarten Kirche, sie ist nur einfacher.



Die majestätischen Überrreste der ältesten Kirche von Nessebar, der Alten Metropolia aus dem 5./6.Jh. befinden sich fast in der Mitte des Alten Nessebar, an einem belebten Platz. Das ist eine dreischiffige Basilika. Das Hauptschiff ist doppelt so gross wie die Seitenschiffe und ist durch massive Pfeiler davon getrennt. Die Seitenschiffe dienten früher als Krypta. Hier wurden Sargophage gefunden. Beim Bau der Kirche wurden Steinblöcke älterer Kirche verwendet, wie z.B. einen hellen Marmorblock am oberen Teil, der eine griechische Inschrifft trägt. Man nimmt an, dass es hier um einen Steinblock einer anderen Kirche handelt. Der Fussboden war einst mit Mozaiken bedeckt. Heute dient sie als  Freilichtbühne für Konzerte und Theatervorstellungen.

In der Nähe des Hafens sind noch zwei interesante Kirchen zu sehen.
Die Kirche des Hl. Johannes Aliturgetus oder die "Ungeweihte". Diese Kirche soll nie geweiht worden sein, daher auch ihr Name. Es ist aber bekannt, dass hier Ende des 17Jh. Gottesdienst abgehalten wurde. Sie stammt aus dem 13./14.Jh. Der dekorative Stil der Kirchen von Nessebar ist an ihr am besten zu erkennen. Besonders schön ist die unterschiedliche Kombination mit Ziegelsteinen am oberen Teil der Blendnischen. Sie ist dreischiffig und sehr malerisch am Meeresufer gelegen.

Die Kirche gegenüber ist die Neue Metropolia oder die Stefanskirche. Der älteste Teil stammt aus dem 10 Jh. Danach wurde sie mehrmals erweitert und restauriert. Sie ist eine der wenigen Kirchen mit Wandmalereien. Wie in jeder orthodoxen Kirche trennt auch hier ein Ikonostas, das ist eine Heiligenbilderwand, den Altarraum vom Gemeinderaum. Darau sind die Ikonen nach festen Regeln geordnet: rechts Christus, daneben Johannes der Täufer und links die Gottesmutter, neben ihr der Schutzheilige oder das Kirchenfest, nach dem die Kirche benannt ist. Den grössten und ästhetischen Wert haben die Wandmalereien aus dem 16 Jh.. Viele von ihnen stellen das Leben der Gottesmutter dar, der die Kirche ursprünglich geweiht war: die Verkündung an Joachim und Anna, der Tempelgang der Maria, der Tod der Gottesmutter.
Von besonderem Interesse sind viele Szenen, die die Wundertaten Christi darstellen: Christus heilt Kranke, erweckt Tote, stillt den Sturm.
Laut Stiftertext über dem Südeingang ist sie 1599 erweitert worden. Man nimmt an, dass daran drei Ikonenmaler beteiligt waren. Die Gestalten sind stark individualisiert und zeichnen sich durch psychologische Tiefe und Ausdruckskraft aus. Man spürt eine Tendenz zu lebensechter Widergabe der Realität und Detailtreue.
Bemerkenswert sind die einzelnen Gestalten in den Szenen: das heilige Abendmahl, die Erweckung des Witwensohnes, die Fusswaschung.
Der Bischofsthron und die Kanzel stammen aus dem 18Jh. und sind aus vergoldetem Holz.Aus der gleichen Zeit ist auch die Darstellung des Jüngsten Gerichtes im Narthexs.

DIE GESCHICHTE VON NESSEBAR

Aus archäologischen Funden geht hervor, dass Nessebar ursprünglich eine thrakische Siedlung aus dem 2 Jt.v.Chr. war. Wahrscheinlich hiess es Menabria, Stadt des Mena, so genannt nach einem thrakischen Heerführer. 
Im 8Jh.v.Chr. begann die Eroberung der Schwarzmeerküste durch die Griechen. Dieser Kolonisation fielen alle Küstenstädte zum Opfer. Menabria wurde 510 v.Chr. von dorischen Griechen erobert und Messembria genannt. Durch regen Handel wurde die Stadt schnell reich und prägte sogar eigene Bronze- und Silbermünzen. Sie wurden an der ganzen Küste und bis weit hinein ins Land gefunden, ein Beweis für die ausgedehnten Handelsbeziehungen dieser dorischen Kolonie. 
Die günstige strategische Lage zog auch später zahlreiche Eroberer an.
72 v.Chr. eroberte sie der römische Heerführer Marcus Lucullus. An der Peripherie des grossen römischen Imperiums gelegen, verlor die Stadt bald an Bedeutung.
Roms Nachfolger war Byzanz. 395 n.Chr. wurde Konstantinopel Hauptstadt des oströmischen Reiches. Die Byzantiner benutzten das nahegelegene Messembria als natürliches Gefängnis für unbequeme Rivalen. Die Stadt füllte sich mit in Ungnade gefallenen Feldherren und Würdenträgern. Die Verbannten stifteten mit ihren Reichtümern zahlreiche Kirchen.
Inzwischen wuchs das 681 gegründete Bulgarenreich zu einem mächtigen Gegenspieler von Byzanz heran. Auch in Messembria tauchten die ersten Slawen auf. Nach den Slawischen phonetischen Gesetzen wurde aus Messembria Nessebar. 812 wurde die Stadt dann von dem altbulgarischen Khan Krum in den jungen bulgarischen Staat einbezogen.
Lange Jahre war es ein bedeutendes Überseehandelszentrum und vor allem eine wichtige Grenzfestung zwischen Bulgarien und Byzanz. 
Die 500-jährige osmanische Fremdherrschaft setzte der Entwicklung der Stadt ein Ende und verwandelte sie in eone unbedeutende Provinzstadt. 
Erst vor knapp einem halben Jahrhundert lebte Nessebar wieder auf und da entstand auch der neue Teil.

Im alten Teil von Nessebar sind wertvolle Denkmäler aus allen Epochen der jahrtausendealten Stadt erhalten: Münzen aus dem 5.-3. Jh.v.Chr., grauschwarze thrakische Keramik, rotlackierte griechische Keramik mit Szenen aus der griechischen Mythologie und aus dem täglichen Leben. Am Stadttor sind Überreste von byzantinischen Festungsmauern aus dem 4./5. Jh. und in der Stadt selbst mittelalterliche Kirchen und altertümliche Häuser zu sehen.
Der für Nessebar typische Baustil der Wohnhäuser hat sich  im 18.-19. Jh. geprägt, in der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt. Die vorgebauten oberen Stockwerke bilden fast einen Bogen über den engen Gassen. Während die unteren Etagen Lagerräume waren, wohnte man in den oberen.


NESSEBAR, BULGARIEN

Nessebar ist ein kleiner Urlaubsort, der aus zwei Teilen besteht: einer Altstadt und einer Neustadt.
Die Lage und die Landschaft von Nessebar sind bemerkenswert: freundliches Meer, einmalige goldgelbe Sandhügel, im Norden und Süden der Stadt weitläufige Sandstrände, umgeben von natürlichen 7-8m hohen Sanddünen. Dadurch entsteht ein märchenhaftes Landschaftsbild.
Im Osten liegt das Meer mit seiner Schönheit, im Norden - eine weite Bucht, an der sich Sonnenstrand, das grösste Seebad Bulgariens, und Sveti Vlas - auch ein beliebtes Urlaubsziel,  befinden.
Nicht weit von der Stadt verläuft eine Panoramastrasse, die die Nordküste mit der Südküste verbindet.
Nessebar gehört zu den ältesten Städten Europas und steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Es liegt auf einer Halbinsel. Nur 4 km von Nessebar entfernt liegt das bekannte Seebad Sonnenstrand.
Nessebar zeichnet sich durch eine unglaubliche Kombination von reizvoller Landschaft und historischer Vergangenheit aus. Hier wird alles von Romantik und Geschichte geprägt: von dem antiken Stadttor und den byzantinischer Festungsmauern zu den "alten Metropolia" /Metropolotankirche/, Anfang  des 6Jh. errichtet.
Das alte Nessebar ist eine nicht sehr grosse malerische Insel, durch eine schmale Landenge mit dem Festland verbunden. Das Städchen weist einen Baustil auf, der den Gast in die Atmosphäre der bulgarischen Renaissancezeit versetzt: zweistöckige Häuser aus Stein und Holz und enge kofpsteingepflasterte Gassen. Die Einmaligkeit dieser Stadt besteht darin, dass man hier den traditionellen Sommerurlaub mit einem angenehmen Bummel durch die Altstadt mit ihren Architekturdenkmälern verbinden kann.
Hier stehen nebeneinander moderne Restaurans und alte "Mechani" /kleine Restaurants im volkstümlichen Stil/, alte Häuser und neue Gebäude in demselben Baustil.
In Nessebar soll es damals mehr als 40 Kirchen gegeben haben. Diejenigen, die aus dem Mittelalter stammen, sind grösstenteils gut erhalten und können noch heute bewundert werden.
Jedes Haus im alten Nessebar ist praktisch eine Privatpension. Hotels im eigentlichen Sinne des Wortes gibt es hier nicht. In der Urlaubssaison vermieten die Besitzer der Privatpensionen an die Touristen Zimmer, die von der Einrichtung und dem Komfort der Hotelzimmer nicht abweichen.
Im Unterschied zu den Altstadt bietet die Neustadt von Nessebar nicht nur Privatpensionen und Apartments sondern auch Unterbringung der Gäste in einigen nicht grossen Hotels der 2,3,4 - Sterne Kategorie.
Sowohl in der Altstadt, als auch in der Neustadt stehen viele kleine Geschäfte, sowie viele Restaurants, Strassencafes und Obst- und Gemüsemärkte zur Verfügung. Hier findet man auch ausreichende Unterhaltungsmöglichkeiten, darunter ein paar Nachtbars und Diskotheken.