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BAUDENKMÄLER IN DER ALTSTADT VON PLOVDIV

Das Ensemble "Die Hl. Hl. Konstantin und Helena"

Zu diesem in Herzen des alten Plovdiv gelegen Ensemble gehören die Kirche der Hl. Konstantin und Helena, bedeutende Teile der östlichen Festungsmauer des antiken Philipopolis und die alte griechische Schule, wo heute eine Galerie antiker Ikonen untergebracht ist. Die über 6m hohe Festungsmauer mit dem runden Eckturm aus der Zeit des Kaizers Justinian I. (6.Jh.) ragt stolz empor. Sie wurde nache dem damaligen Verfahren "opus mixtrum" (ein Steinbau, der durch waagerechte Schichten aus 5 aufeinenderfolgenden Backsteinreihen befestigt wird) erbaut, mehrmals verstärkt und wiederaufgebaut.
Unmittelbar daneben wurde laut alter Überlieferungen bereits im 4.Jh. eine Kirche errichtet, die nach den Namen der beiden Märtyrern Sewerin und Memnos benannt worden ist. Da Plovdiv mehrere Male niedergebrannt wurde, baute man es immer wieder auf. Ende des 18.Jh. befand sich die Kirche in einem elenden Zustand. Ihre Grösse und Gestaltung entsprachen dem gewachsenen Bewusstsein der bulgarischen Bevölkerung nicht mehr. Der beharrliche Kirchenvorsteher Todor Muravenov sammelte ganze 20 Jahre (von 1810 bis 1830) Geldspenden für ihren Ausbau und sie wurde nach einem Erlass des Sultans im Jahre 1832 in ihrem heutigen Zustand erbaut. 
Die Kirche stellt eine dreischiffige Pseudobasilika dar. Die Schiffe werden durch zwei Reihen runder Säulen vereinigt. Die beiden Seitenschiffe haben flache Holzdecken mit geometrischen Ornamenten, die Decke des Mittelschiffes liegt bedeutend höher und ist wie ein Gewölbe gestaltet. Einen zentralen Platz in der Innengestaltung nimmt der Ikonostas ein, der zusammen mit dem Bischofsthron als ein Meisterwerk des Holzschnitzers Iwan Paschkula zu bezeichnen ist. Sowohl am Altar als auch am Bischofsthron sind Einflüsse des Barocks in Bulgarien zu entdecken. 
Die Kirchenikonen sind von besonderem Wert. Ausser denen, die während der Epoche der nationalen Wiedergeburt Bulgariens geschafen wurde (es wird angenommen, das ein bedeutender Teil von ihnen, aus dem 19.Jh. stammend, ein Werk des hervorragenden bulgarischen Ikonenmalers Sachari Sograph ist), gibt es auch Ikonen aus dem 14.Jh. Darunter ist die Ikone der Hl.Hl. Konstantin und Helena, die einst als wundertätig vermutet wurde. 
Im Kirchhof steht ein kleines Nonnenkloster, das vor Ende des 18.Jh. gebaut wurde. Daneben erhebt sich der schlanke Glockenturm, dessen graphische Ausschmückung ebenfalls aus der Wiedegeburtszeit stammt. Im südlichen Hofteil steht ein Gebäude aus dem vorigen Jahrhundert direkt über der Festungsmauer. Das wurde als Schule benutzt und heute beherbergt es eine reiche Ikonensammlung. 

Der Festungskomplex Nebet Tepe 

Hier war der nördlichste und höchste Punkt der Dreihügelstadt Philipopolis. Man hat hier Überreste einer prähistorischen Siedlung freigelegt sowie Ruinen aus der hellenistischen und römischen Epoche, die die Akropole der Stadt schützen sollten. 
Im nördlichen Teil kann man die ersten hellenistischen Fortifikationsanlagen aus riesigen Steinquadern sehen. Die Stadt wurde auch von den Römern befestigt. Im Norden und Westen erheben sich Überreste von den Bastionen, es gibt auch unterirdische Korridore, Türme, die bei den Festungsmauern im Hof der Kirche "Hl.Hl. Konastantin und Helena" im schon erwähnten Bauverfahren "opus mixtum" errichtet sind. Nach Osten hin ist die Mauer bis zu 10 m erhaltengeblieben. Unter der Hügelspitze, auf deren südlichem Hang, wurde ein Wassespeicher aus Stein und Backstein und wasserdichtem Bindemittel angebracht. Leider ist das originale Gewölbedach aus Backstein zerstört und durch ein kupfernes Blechdach erzetzt worden.
Wenn man vom Gipfel einen Blick nach Osten wirft, erblickt man das Mariza-Tal und das Messegelände. Am Horizont im Norden zeichnen sich die Umrisse des Balkan- und Sredna-gora -Gebirges ab. Wendet man sich zur gegenüberliegenden Seite, so erblickt man die ersten Ketten der Rhodopen.

Das antike Theater in Plovdiv 

Es ist das bedeutendste restaurierte Denkmal aus der Antike in Bulgarien. Seine Überreste wurden ganz zufällig bei Befestigungsbauarbeiten an der südlichen Festungsmauer der Dreihügelstadt Trimontium entdeckt. Die Anlage wurde wahrscheinlich von einem Brand oder Erdbeben heimgesucht, denn die grossartige Bühne war zerstört.
Das römische Amphitheater, im 2.Jh.n.Chr. unter Kaiser Markus Aurelius aus Marmor und Granit errichtet, zählt zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten des alten Plovdiv. Bis zu seiner Wiederentdeckung hat es mehr als 15 Jahrhunderte unter Aufschüttungen verborgen gelegen. 
Das Amphitheater ist heute wieder Schauplatz kultureller Veranstaltungen. Es bietet 1200 Leuten Platz, früher hatte es 3200 Sitze. Die Sitze sind aus Marmor, feingestaltet und geschliffen. Die Bühne ist zweistöckig. Bemerkenswert sind die Standbilder, Inschriften, Friese uns Gesimse. Zwei von den Standbildern stammen aus dem 2.Jh.

Das Ensemble Hissar Kapija
 Dieses um die monumentalen Überreste des antiken Festung entstandene Ensemble ist einer der malerischsten Winkel der Altstadt von Plovdiv. Am östlichen Tor des antiken Philipopolis, das unter dem Namen Hissar Kapija bekannt ist, wurden kleine Renovierungen vorgenommen, so dass es an seinem ursprünglichen Aussehen wie vor 2000 Jahren nicht eingebüsst hat. In seiner Umgebung befinden sich sowohl die Überreste der Festung aus verschiedenen Epochen als auch einige der bemerkenswertesten Häuser aus der Epoche der bulgarischen Wiedergeburt.

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