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DIE KIRCHEN VON NESSEBAR

  Zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Nessebar gehören die alten Kirchen. Besonders interessant sind die mittelalterlichen Kirchengebäude, von den rund vierzig Kirchen sind gegenwärtig noch acht gänzlich erhalten. 

 


Die Pantokratorkirche aus dem 13./14.Jh. gehört zu den architektonisch schönsten Kirchen. Bemerkenswert ist das Mauerwerk - hier wechseln immer einige Reihen Quader und einige Reihen Backstein einander ab. Das ist typisch für die mittelalterlichen bulgarischen Kirchen.
Bemerkenswert ist auch der Schmuck an den Aussenmauern: ganz regelmässig folgt eine Blendnische mit grünen Keramiknäpfchen der anderen. Die Schmuckelemente oben an den seitlichen Absiden sind Hakenkreuze, ein prähistorisches Symbol der Sonne und des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse.

 
Die Kirche Johannes des Teufers ist älter als die Pantokratorkirche, wie man gleich am Mauerwerk erkennen kann. Es besteht aus Feldsteine.  Diese Kirche ist eine Kreuzkuppelkirche aus dem 10./11.Jh. Sie ist noch im Originalzustand, nur Dach und Kuppel sind zum Teil restauriert worden.
Eine interessante Freske ist die der heiligen Marina, der Beschutzerin der Seefahrer aus dem 16./17.Jh., mit der linken Hand zieht sie einen Teufel aus dem Meer und mit der rechten will sie ihm mit dem Hammer den Kopf zerschlagen.


 
Die Erlöserkirche stammt aus dem 17.Jh. Ihre Ärmlichkeit lässt den damaligen Einfluss der osmanischen Fremdherrschaft und der fremden Religion erkennen. Die Bulgaren waren nämlich zu jener Zeit rechtlos und durften keine prunkvollen Kirchen bauen.

 





 Die Kirche der Erzengel Gabriel und Michael ähnelt sich der Pantokratorkirche. Sie ist ebenfalls aus dem 13./14.Jh und hat auch Blendnischen als Schmuck an den Aussenmauern, im oberen Teil - interessante schachbrettartigen Ornamente.


Nur einpaar Meter davorne ist noch eine Kirche aus dem 13./14.Jh. Die Kirche der heiligen Paraskewa unterscheidet sich kaum von der benachbarten Kirche, sie ist nur einfacher.



Die majestätischen Überrreste der ältesten Kirche von Nessebar, der Alten Metropolia aus dem 5./6.Jh. befinden sich fast in der Mitte des Alten Nessebar, an einem belebten Platz. Das ist eine dreischiffige Basilika. Das Hauptschiff ist doppelt so gross wie die Seitenschiffe und ist durch massive Pfeiler davon getrennt. Die Seitenschiffe dienten früher als Krypta. Hier wurden Sargophage gefunden. Beim Bau der Kirche wurden Steinblöcke älterer Kirche verwendet, wie z.B. einen hellen Marmorblock am oberen Teil, der eine griechische Inschrifft trägt. Man nimmt an, dass es hier um einen Steinblock einer anderen Kirche handelt. Der Fussboden war einst mit Mozaiken bedeckt. Heute dient sie als  Freilichtbühne für Konzerte und Theatervorstellungen.

In der Nähe des Hafens sind noch zwei interesante Kirchen zu sehen.
Die Kirche des Hl. Johannes Aliturgetus oder die "Ungeweihte". Diese Kirche soll nie geweiht worden sein, daher auch ihr Name. Es ist aber bekannt, dass hier Ende des 17Jh. Gottesdienst abgehalten wurde. Sie stammt aus dem 13./14.Jh. Der dekorative Stil der Kirchen von Nessebar ist an ihr am besten zu erkennen. Besonders schön ist die unterschiedliche Kombination mit Ziegelsteinen am oberen Teil der Blendnischen. Sie ist dreischiffig und sehr malerisch am Meeresufer gelegen.

Die Kirche gegenüber ist die Neue Metropolia oder die Stefanskirche. Der älteste Teil stammt aus dem 10 Jh. Danach wurde sie mehrmals erweitert und restauriert. Sie ist eine der wenigen Kirchen mit Wandmalereien. Wie in jeder orthodoxen Kirche trennt auch hier ein Ikonostas, das ist eine Heiligenbilderwand, den Altarraum vom Gemeinderaum. Darau sind die Ikonen nach festen Regeln geordnet: rechts Christus, daneben Johannes der Täufer und links die Gottesmutter, neben ihr der Schutzheilige oder das Kirchenfest, nach dem die Kirche benannt ist. Den grössten und ästhetischen Wert haben die Wandmalereien aus dem 16 Jh.. Viele von ihnen stellen das Leben der Gottesmutter dar, der die Kirche ursprünglich geweiht war: die Verkündung an Joachim und Anna, der Tempelgang der Maria, der Tod der Gottesmutter.
Von besonderem Interesse sind viele Szenen, die die Wundertaten Christi darstellen: Christus heilt Kranke, erweckt Tote, stillt den Sturm.
Laut Stiftertext über dem Südeingang ist sie 1599 erweitert worden. Man nimmt an, dass daran drei Ikonenmaler beteiligt waren. Die Gestalten sind stark individualisiert und zeichnen sich durch psychologische Tiefe und Ausdruckskraft aus. Man spürt eine Tendenz zu lebensechter Widergabe der Realität und Detailtreue.
Bemerkenswert sind die einzelnen Gestalten in den Szenen: das heilige Abendmahl, die Erweckung des Witwensohnes, die Fusswaschung.
Der Bischofsthron und die Kanzel stammen aus dem 18Jh. und sind aus vergoldetem Holz.Aus der gleichen Zeit ist auch die Darstellung des Jüngsten Gerichtes im Narthexs.

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