Am nordöstlichen Fuße des Piringebirges, am Fluss Glasne (Nebenfluss von Mesta), 925m ü.d.M. liegt das Eingangstor zum Nationalpark Pirin, nämlich BANSKO (ung 9000 Einw.). In den letzten Jahren hat sich dieses Gebiet zu einem der größten bulgarischen Wintersportzentren und einem der schönsten Höhenkurorte entwickelt. Dazu tragen die geschichtliche Bedeutung und die interessante Architektur des Ortes.
Die Stadt entstand im 9.-10.Jh. nach dem Zusammenschluss einiger Viertel der Umgebung. Dank Handel und Handwerk wurde Bansko zu einem blühenden Zentrum der Region. Die Karawanen der Kaufleute zogen bis an die Ägäis und nach Mitteleuropa, beladen mit Tabak, Baumwolle, Leder und Gold. In der zweiten Hälfte des 18. /Anfang des 19.Jh. erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung.
Das Städchen hat sich viel von seinem ursprünglichen Charme erhalten. Davon zeugen die zahlreichen Häuser aus der Wiedergeburtsepoche im typischen Pirin-Baustil. Die haben zwei Gesichter und erinnern an die Klosterarchitektur. Zur Straße erhebt sich eine strenge Steinfassade. Um so freundlicher wirkt der Innenhof mit offener Veranda, geschnitzten Holzgeländern und schlanken Säulen. Die alten Häuser sehen noch heute wie Festungen aus, die sich hinter ihren dicken Steinmauern und schweren Toren verstecken.
Im Erdgeschoss findet man die Schuppen für die Tiere, Küche, Backofen und Speisekammer. Das Wohnzimmer, Gästezimmer, Schlafzimmer und Esszimmer liegen in der Etage darüber. Das grösste Zimmer in einem typischen Haus ist das Esszimmer. Auf den eingebauten Regalen stehen kupferne Gebrauchsgegenstände.
Die Gässchen bilden ein eigenartiges Labyrinth, durch das man gern bummelt. Hinter einer hohen Mauer steht in der Stadtmitte die Dreifaltigkeitskirche, die schönste und reichste im Piringebirge, die 1835 fertig gestellt wurde. Wandmalereien und Holzschnitzereien sind Werk der Künstlers Veljan Ognev. Die Ikonen hat der bedeutendste Vertreter der Malschule von Bansko, Dimiter Milerov, geschaffen. Die Kirche hat eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Grösse. Im Kirchhof wurde 1850 ein 30m hoher steinerner Turm (Glocken- und Uhrturm) errichtet. In der Kirche der Hl. Gottesmutter im Norden der Stadt ist eine herrliche holzgeschnitzte Ikonostase zu bewundern, noch ein Zeugnis von der hervorragenden Kunstschule für Ikonenmalerei und Holzschnitzerei, die Bansko hervorgebracht hat.janiza
Nicht zuletzt ist Bansko Geburtsort der beiden grossen Persönlichkeiten der Nationalen Wiedergeburt Paissij Chilendarski und Neophyt Rilski sowie des Dichters Nikola Wapzarov.
Bansko ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ins Piringebirge. Hier beginnen die markierten Wanderwege zu den Berghütten "Banderiza", "Vichren" und "Damjaniza", von denen man in die verschiedenen Richtungen noch weiter in den Pirin hineinkommt. Besonders sehnswert sind die idyllischen Bergseen.
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