Aus archäologischen Funden geht hervor, dass Nessebar ursprünglich eine thrakische Siedlung aus dem 2 Jt.v.Chr. war. Wahrscheinlich hiess es Menabria, Stadt des Mena, so genannt nach einem thrakischen Heerführer.
Im 8Jh.v.Chr. begann die Eroberung der Schwarzmeerküste durch die Griechen. Dieser Kolonisation fielen alle Küstenstädte zum Opfer. Menabria wurde 510 v.Chr. von dorischen Griechen erobert und Messembria genannt. Durch regen Handel wurde die Stadt schnell reich und prägte sogar eigene Bronze- und Silbermünzen. Sie wurden an der ganzen Küste und bis weit hinein ins Land gefunden, ein Beweis für die ausgedehnten Handelsbeziehungen dieser dorischen Kolonie.
Die günstige strategische Lage zog auch später zahlreiche Eroberer an.
72 v.Chr. eroberte sie der römische Heerführer Marcus Lucullus. An der Peripherie des grossen römischen Imperiums gelegen, verlor die Stadt bald an Bedeutung.
Roms Nachfolger war Byzanz. 395 n.Chr. wurde Konstantinopel Hauptstadt des oströmischen Reiches. Die Byzantiner benutzten das nahegelegene Messembria als natürliches Gefängnis für unbequeme Rivalen. Die Stadt füllte sich mit in Ungnade gefallenen Feldherren und Würdenträgern. Die Verbannten stifteten mit ihren Reichtümern zahlreiche Kirchen.
Inzwischen wuchs das 681 gegründete Bulgarenreich zu einem mächtigen Gegenspieler von Byzanz heran. Auch in Messembria tauchten die ersten Slawen auf. Nach den Slawischen phonetischen Gesetzen wurde aus Messembria Nessebar. 812 wurde die Stadt dann von dem altbulgarischen Khan Krum in den jungen bulgarischen Staat einbezogen.
Lange Jahre war es ein bedeutendes Überseehandelszentrum und vor allem eine wichtige Grenzfestung zwischen Bulgarien und Byzanz.
Die 500-jährige osmanische Fremdherrschaft setzte der Entwicklung der Stadt ein Ende und verwandelte sie in eone unbedeutende Provinzstadt.
Erst vor knapp einem halben Jahrhundert lebte Nessebar wieder auf und da entstand auch der neue Teil.
Im alten Teil von Nessebar sind wertvolle Denkmäler aus allen Epochen der jahrtausendealten Stadt erhalten: Münzen aus dem 5.-3. Jh.v.Chr., grauschwarze thrakische Keramik, rotlackierte griechische Keramik mit Szenen aus der griechischen Mythologie und aus dem täglichen Leben. Am Stadttor sind Überreste von byzantinischen Festungsmauern aus dem 4./5. Jh. und in der Stadt selbst mittelalterliche Kirchen und altertümliche Häuser zu sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen