Die Geschichte Bulgariens und dessen Volkes setzt wie die Geschichte vieler anderer Völker mit dem Kampf um Boden und Nahrung ein. Jene mächtige Bewegung, genannt Völkerwanderung, die der antiken Welt ein Ende setzte und die Landkarte Europas von Grund auf umformte, hatte auch auf Balkanhalbinsel bedeutende ethnische und politische Veränderungen zur Folge.
Im 6. und 7. Jh. überfluteten gewaltige Slawenmassen die Gebiete des oströmischen Reiches, später Byzanz genannt und liessen sich dort nieder. Sie vermischten sich mit der thrakischen Urbevölkerung, die die Balkanhalbinsel seit Jahrtausenden besiedelte.
Die Slawen kamen von Norden, ihre Urheimat war das Gebiet zwischen Oder und Dnepr, den Karpaten und Ostsee. Sie gehörten der indoeuropäischen Völkerfamilie an und hatten eine gemeinsame Sprache. Die römischen Geschichtsschreiber bezeichnen sie mit einem gemeinsamen Namen - Veneder und beschreiben sie als grosse, starke, dunkelblonde Männer, tapfer und freiheitsliebend, widerstandsfähig gegen Kälte und Hunger.
Die Slawen führten ein sesshaftes Leben, befassten sich mit Ackerbau und Viehzucht, Jagd und Fischfang. Sie verehrten als Hauptgott Perun, den Gott des Donners und Weltbeherrscher, Volos hiess der Gott der Viehzucht und Dashdbog der Gott der Fruchtbarkeit. Darüber hinaus kannten sie noch zahlreiche andere Gottheiten und glaubten an Geister - Feen und Elfen, die Bewohner der Grotten, Flüsse und Wälder, denen sie Opfergaben darbrachten.
Bereits in der zweiten Hälfte des 6.Jh. gab es bei den Slawen Stammesverbände. Diese Entwicklung verstärkte sich besonders im 7.Jh., als Byzanz nach den Barbareneinfällen w sieben in Mösien ansässige slawische Stämme zu einem grossen Stammesverband zusammen. Seinen Anführer suchten Unterstützung bei den Urbulgaren, die zu dieser Zeit an der Donaumündung aufgetaucht waren.
ieder zu Kräften gekommen war und eine Reihe siegreicher Feldzüge unternahm. Die Byzantiner konnten alle Gebiete südlich des Balkans und einen Teil Mazedoniens zurückerobern. Um der auch ihnen drohenden Gefahr zu entgehen, schlossen sich
ieder zu Kräften gekommen war und eine Reihe siegreicher Feldzüge unternahm. Die Byzantiner konnten alle Gebiete südlich des Balkans und einen Teil Mazedoniens zurückerobern. Um der auch ihnen drohenden Gefahr zu entgehen, schlossen sich
Die urbulgarischen Reiterscharen waren vom Osten, au dem von Wolga, Dnepr, dem Kaspischen und Schwarzen Meeer begrentzten Gebiet gekommen, wo sie einen mächtigen Stammesverband hatten. Ihr ausgedehntes Territorium wurde von den byzantinischen Chronisten "Gross-Bulgarien" genannt. In der erste Hälfte des 7.Jh. war ihrer Anführer Khan Kubrat. Nach seinem Tod wurde das Land unter seinen fünf Söhnen aufgeteilt. Asparuh, der dritte Sohn, wandte sich mit seiner Schar nach Bessarabien. Die ihm auf seinem Weg begegnenden anderen Stämmen mitreissend, kam er bis zur Donaumündung, wo er sich niederliess.
Die Urbulgaren waren Steppennomaden. Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit Viehhaltung und besassen vorwiegend Pferde. Sie verehrten verschieden Tiere, ihr höchster Gott war der allewige Tangra, der Schöpfer der Welt.
Die Urbulgaren hatten eine theokratische Ordnung - an der Spitze stand der Khan, der unumschränkte Macht hatte und gleichzeitig Oberpriester war. In der Horde herrschte eiserne Disziplin. Schon in den 30er Jahren des 6.Jh. waren sie bald als Verbündete, bald als Feinde mit den Byzantinern in Berührung gekommen.
Ende des 7.Jh. schlossen sich die slawischen Stämme und die Urbulgaren zu einem Bündniss zusammen, um ihre gemeinsamen Feinde - die Awaren im Westen und die Byzantiner im Süden - zu bekämpfen.
So entstand 681 der erste bulgarische Staat, der erste Staat auf der Balkanhalbinsel, der von Byzanz durch einen Vertrag offiziell anerkannt wurde. Der neu gegründete Staat grenzte im Osten an das Schwarze Meer, im Süden an das Balkangebirge, im Westen an den Timok und im Norden an die Donau bis zur Mündung.
Zur Rezidenz wurde die Stadt Pliska ausgewählt und prachtvoll ausgebaut.
Die nachfolgenden zwei Jahrhunderte waren durch ununterbrochenen Kämpfe gegen Byzanz geprägt.
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